Max-Grünebaum-Preisverleihung

Max-Grünebaum-Preisverleihung

Max-Grünebaum-Preisverleihung: Die Preisträger*innen | Foto: Bernd Schönberger

Preisträger 2023

Die Geschichte der Max Grünebaum-Stiftung ist ein beeindruckendes Zeugnis der Versöhnung, die damit verbundene alljährliche feierliche Verleihung der Max-Grünebaum-Preise ein emotionaler Höhepunkt im kulturellen und wissen­schaftlichen Leben der Stadt Cottbus.

Mit ihren vielen Preisträger*innen strahlt sie inzwischen weit über die Grenzen von Cottbus hinaus. Im vergangenen Jahr beging die Max Grünebaum-Stiftung ihr 25. Jubiläum.

Am Sonntag, 15. Oktober 2023, 11.00 Uhr, zeich­nete die Stiftung Künstler*innen des Staatstheater Cottbus und Wissen­schaftler*innen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) aus. Die Stiftung setzt damit einmal mehr ein Zeichen für Verstän­digung und Wertschätzung. Die inzwischen traditionelle Preisverleihung fand auch in diesem Jahr wieder im Großen Haus des Staatstheaters statt. Das künstlerische Rahmenpro­gramm gestalteten Preisträger*innen der Stiftung aus vergangenen Jahren.

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Foto: Bernd Schönberger
Foto: Bernd Schönberger
Intendant Stephan Märki | Foto: Bernd Schönberger
Intendant Stephan Märki | Foto: Bernd Schönberger
Gesine Grande Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg | Foto: Bernd Schönberger
Gesine Grande Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg | Foto: Bernd Schönberger
Caroline Newman | Foto: Bernd Schönberger
Caroline Newman | Foto: Bernd Schönberger
Charlotte Müller Max-Grünebaum-Preisträgerin | Foto: Bernd Schönberger
Charlotte Müller Max-Grünebaum-Preisträgerin | Foto: Bernd Schönberger
Charlotte Müller Max-Grünebaum-Preisträgerin | Foto: Bernd Schönberger
Charlotte Müller Max-Grünebaum-Preisträgerin | Foto: Bernd Schönberger
Daniela Schob Preisträgerin der BTU Cottbus-Senftenberg| Foto: Bernd Schönberger
Daniela Schob Preisträgerin der BTU Cottbus-Senftenberg| Foto: Bernd Schönberger
Daniela Schob Preisträgerin der BTU Cottbus-Senftenberg | Foto: Bernd Schönberger
Daniela Schob Preisträgerin der BTU Cottbus-Senftenberg | Foto: Bernd Schönberger
Torben Appel Karl-Newman-Förderpreis noch geschminkt vom vorherigen Auftritt | Foto: Bernd Schönberger
Torben Appel Karl-Newman-Förderpreis noch geschminkt vom vorherigen Auftritt | Foto: Bernd Schönberger
Torben Appel | Foto: Bernd Schönberger
Torben Appel | Foto: Bernd Schönberger
Viktoria Feldhaus Sonderpreis | Foto: Bernd Schönberger
Viktoria Feldhaus Sonderpreis | Foto: Bernd Schönberger

Eintragung in das Goldene Buch der Stadt

Mit Karoline Newman trug sich eine Nachfahrin des Cottbuser Tuchfabrikanten und Ehrenbürgers Max Grünebaum im Rahmen der festlichen Veranstaltung in das Goldene Buch der Stadt Cottbus/Chóśebuz ein. Damit wird eine weitere Vertreterin der Urenkel-Generation für ihr stetiges und erweitertes Engagement für die nach Max Grünebaum benannte Stiftung geehrt.

In ihrer Laudatio sagte Marietta Tzschoppe, Bürgermeisterin der Stadt Cottbus/Chóśebuz:

„Die Arbeit und die Hingabe der Nachfahren des Industriellen Max Grünebaum für die Stiftung und die Stadt Cottbus/Chóśebuz tragen in jedem Jahr neue Früchte. Wir haben gerade von den beeindruckenden Leistungen am Staatstheater und an der BTU Cottbus-Senftenberg erfahren, die heute zu Recht mit den Max-Grünebaum-Preisen ausgezeichnet worden sind. […]

Eintragung Karoline Newman

Eintragung Karoline Newman | Foto: Bernd Schönberger

Wir werden nicht vergessen, dass Max Grünebaum für eine Zeit der rasanten industriellen wie kulturellen Entwicklung von Cottbus steht, dass er mit anderen seinerzeit den Wandel mitgestaltet hat. Wir werden nicht vergessen, dass Max Grünebaum wirtschaftlichen Erfolg immer durch soziales Engagement und gesellschaftliche Teilhabe untermauert hat. […]

Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, die kommenden Generationen mit der Geschichte und ihren Fakten vertraut zu machen, Werte wie die Würde jedes und jeder Einzelnen zu vermitteln und Schicksale zu erzählen.“

Die Preisträger*innen 2023

Während der diesjährigen Festveranstaltung hat die Max Grünebaum-Stiftung einen Max-Grünebaum-Preis an die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und einen Max-Grünebaum-Preis, einen Förderpreis und einen Sonderpreis an das Staatstheater Cottbus vergeben.

Der Max-Grünebaum-Preis der BTU Cottbus-Senftenberg ging in diesem Jahr an Dr.-Ing. Daniela Schob.

Max-Grünebaum-Preisträgerin 2023 des Staatstheater Cottbus ist die Schauspielerin Charlotte Müller. Den Karl-Newman-Förderpreis 2023 erhielt der Schauspieler Torben Appel. Ein Sonderpreis der Max Grünebaum-Stiftung ging an Viktoria Feldhaus, Referentin der Kaufmännischen Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzenden der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder).

Der Max-Grünebaum-Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Förderpreis und der Sonderpreis mit jeweils 3.500 Euro. Der Förderpreis für das Staatstheater finanziert eine Theaterreise nach London.


Charlotte Müller

Max-Grünebaum-Preis 2023

Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Charlotte,

zu Beginn habe ich davon gesprochen, wie wichtig das Neue ist, wenn es darum geht, sicherzustellen, dass wir »das Gute« wollen.

Weil im Theater alles live und im Moment des Geschehens schon wieder vorbei ist. Weil es uns zeigt, wie flüchtig alles ist, was wir wollen.

Weil wir Gewissheit nur im Moment erhaschen können.

Wenn das passiert – das weiß jeder, dem es schon mal passiert ist –, dann ist das ein besonderer Moment. Wenn wir im Theater plötzlich irgendetwas verstehen, nur nicht wissen, was, aber völlig gebannt sind.

Wenn wir noch nicht verstehen, was uns gerade bannt – wir nur merken, dass wir auf der vorderen Stuhlkante sitzen, mit kerzengeradem Rücken und: dass es allen anderen genauso geht. Dass man eine Stecknadel fallen hören könnte in einem Saal voll mit mehreren hundert Menschen.

Wenn ein solcher Moment eintritt, ist es nicht nur sehr wahrscheinlich, dass wir gerade einen dieser raren Momente von Gewissheit erleben. Es ist ebenso wahrscheinlich, dass dann Charlotte Müller auf der Bühne steht.

Weil sie mit ihrer Schauspielkunst eine Unmittelbarkeit herstellen kann, die nur auf dem Theater eine Dauer hat. Dann wird ein Augenblick zu einem Raum, er dehnt sich aus. Nicht in der Zeit, sondern im Raum. Und wenn dann an den Augenblick der nächste anschließt und sie zusammen plötzlich die ganze Bühne bevölkern, dann ist dieser Zustand hergestellt, den man oft mit dem etwas pathetischen Wort der Magie beschreibt, weil uns ein anderes dafür fehlt.

Durch diese Schauspielkunst von Charlotte Müller erfahren wir etwas, mit ihrer Schauspielkunst zeigt sie uns etwas, was wir noch nie gesehen, gehört, erlebt haben.

All unsere Neugier ist geweckt. Wir werden gierig danach, weiter Neues zu entdecken, das uns da auf der Bühne geboten wird. Das sind Ausnahmemomente im Theater, an denen sich jeder, der sie erlebt hat, noch Jahrzehnte später erinnern wird.

Wie ist das möglich? Wie kann Charlotte Müller so etwas herstellen?

Jenseits der Tatsache, dass die Schauspielerei ein Handwerk ist – dass es auf genauer Kenntnis und Verständnis des eigenen Körpers und den Techniken, ihn einzusetzen, beruht. Was macht den Unterschied?

Ich glaube – jedenfalls habe ich das im Beobachten von Charlotte Müller auf der Bühne so wahrgenommen –, dass das nicht nur darauf fußt, dass eine Schauspielerin beim Publikum Neugier wecken kann. Das würde nicht reichen. Nein:

Sie selbst wird von dieser Neugier getrieben. Der Neugier, jeden vermeintlich bekannten Moment des einstudierten Abends neu zu entdecken. Diese Neugierde überträgt sich – und wenn wir sie teilen, entstehen Ausnahmemomente von neuer Gewissheit.

Kann man Neugierde lernen? Neugier ist, das habe ich von Ute Frevert gelernt, einer brillanten Historikerin, die übrigens morgen Abend hier, bei Jörg Thadeusz bei den Brandenburgischen Gesprächen bei uns zu Gast sein wird, Neugierde ist eine natürliche Begabung des Menschen. Kinder, die man nicht daran gehindert hat, folgen in Intensivphasen ihres Selbstlernens auf eigene Faust einem natürlichen Erforschungsdrang. Es ist auch ein “Erlebnisdrang“, und wir alle können uns sicher an Ereignisse in unserer Kindheit erinnern, in denen wir von diesem Drang überwältigt wurden. Albert Einstein nannte diesen Drang „die heilige Neugier des Forschens“, der er seinen Erfolg zu verdanken habe.

Charlotte Müller hat selbst geschildert, wie sehr sie von ihrer Neugier getrieben wurde – und dass sie zu ihrem und auch zu unserem Glück an diesem Drang nie gehindert wurde. Dem hermann erzählte sie, wie sehr ihre Eltern im Gegenteil ihrer Neugier den wichtigen freien Lauf ließen, wie sie auf vielen Wegen unterwegs war und immer mitnehmen wollte, was sie rechts und links entdeckte.

Dass diese Offenheit viel damit zu tun hat, auch einen Fokus entwickeln zu können, das können wir sehen, wenn Charlotte Müller auf der Bühne ist. Nicht nur, wenn sie Text hat. Charlotte Müller hat, und das zeichnet sie unter anderem als solch besondere Schauspielerin, die sie ist, aus, ein intensives Körperbewusstsein. Auch unheimliche, geradezu akrobatische Talente und Fähigkeiten – das bezeugen mit Sicherheit jederzeit alle, die sie in der TWO PENNY OPERA haben spielen sehen (aus der wir ja zu Beginn einen Ausschnitt gehört haben).

Diese Neugier treibt sie durch ihr Leben, bringt sie dazu, diese Ausnahmeschauspielerin zu sein.

Brachte sie dazu, ihr Kindheitsdorf Heersum (Niedersachsen) gegen den Sündenpfuhl Berlin einzutauschen, die Welt zu erkunden, Frankreich, USA, Polen. Polnisch zu studieren, Geschichte zu studieren – und dann, über einen kurzen Umweg über das Studententheater: doch auf die Schauspielschule zu gehen. Nach Bochum. Eine andere Kohlestadt. Dort, so schrieb sie mir, verliebte sie sich in Kleist und ihren jetzigen Ehemann (in dieser Reihenfolge).

Ihre Neugier trieb sie weiter, zurück nach Berlin und durch harte Zeiten alter Theatermänner, die es mittlerweile und: Glück auf! nicht mehr gibt.

All das, was noch dazwischenliegt, brachte sie nach Cottbus: zwei Lebensmittelpunkte, zwei Kinder, ein Mann und das Theater.

Liebe Charlotte, es kann keine andere Antwort auf die Frage geben, wo Du das alles herholst, die Kraft, die Leidenschaft, die Geduld, die Spucke: Das muss alles auch noch da drin sind, in Deinem nicht leer werdenden Haferl voller Neugier.

Das treibt Dich auf die Bühne und über die Bühne, in exaltierten Momenten, die begeistern, wie in der TWO PENNY OPERA, in subtilen Momenten, die erschüttern, wie in EQUUS oder ANNA KARENINA.

Deine Neugier fördert unsere Neugierde, verschafft uns Gewissheit, Mut und Zuversicht für alles, das erst zu gestalten ist. Etwas, das erst zu verstehen ist.

Was, wenn nicht das, ist Kunst? Was, wenn nicht das, ist Exzellenz?

Ich gratuliere Dir von Herzen zum Max-Grünebaum-Preis 2023.

Laudatio von Stephan Märki, Intendant und Operndirektor


Torben Appel

Karl-Newman-Förderpreis 2023

Den Schauspieler, der heute den Karl-Newman-Förderpreis 2023 erhält, haben Sie gerade in einem Auszug aus der „Two Penny Opera“ auf der Bühne sehen können. Torben Appel, geboren 1995 in Lübeck, hat – wie mir gestern Abend seine Familie noch verraten hat – mit 14 schon auf der Bühne gestanden. Er spielte den Wolf in „Der Wolf und die sieben Geißlein“ sowie den König in „Robin Hood“. Vor diesen ersten Schritten in die Schauspielkarriere, nämlich mit 12 (!), wollte er aber schon Zauberer werden. Die Zaubershow wurde leider in der Kneipe geübt, weswegen seine Mutter den minderjährigen Sohn zu den Proben begleiten musste. Zu unserem Glück hat Torben diese Karriere nicht weiterverfolgt, sondern sich dem Schauspiel zugewendet.

2017 begann er sein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Im Rahmen des Studiums hat er an so ziemlich jedem Berliner Theater gearbeitet, bevor er in der Spielzeit 2020/21 in Cottbus anfängt.

In einem Interview vor wenigen Wochen erzählte Torben, dass er als Jugendlicher selbst häufig ins Theater gegangen ist. Die besten Theatererlebnisse waren die, bei denen er sich mit den Figuren auf der Bühne identifizieren konnte.

Ich weiß, dass du, lieber Torben, mittlerweile selbst zu so einer Identifikationsfigur für viele Menschen im Cottbuser Publikum geworden bist.

Es gibt ein Video von dir aus deiner Studienzeit im ersten Coronajahr, da hattest du an einem Gesangswettbewerb teilgenommen (und natürlich gewonnen!) und nach einem Jahr Pandemie im Rahmen des Wettbewerbs endlich wieder einen ersten Auftritt. In diesem Video sagst du: „So nach einem Jahr nichts spielen können, war der Hunger ganz schön groß (…) Eigentlich war es das, was ich wollte, wieder diesen Moment zu haben: für andere Leute was zeigen zu können, das war sehr schön und sehr erfüllend.“

In den zwei Jahren, die wir bis jetzt hier mit dir verbringen durften, hast du einige dieser Momente ansammeln können. Allein in der letzten Spielzeit hast du um die 60 Vorstellungen gespielt, du hast acht Premieren mit uns gefeiert und gehörst damit zu den am häufigsten besetzten Schauspieler*innen unseres Ensembles.

Seine erste Rolle hatte Torben Appel als Heinrich V. in FALSTAFF im Rahmen des Lausitz Festivals im Flugzeug-Hangar am Cottbuser Stadtrand. In DER BIBERPELZ spielte er das erste Mal eine Doppelrolle: als Philippchen, der mit kindlichen Augen durch das Stück führt, und als Frau des Amtsvorstehers Wehrhahn. Seit seiner Mitwirkung in der TWO PENNY OPERA bildeten sich erste Fangruppen um ihn. In der Zirkuswelt dieser Produktion konnte Torben Appel seine großen gesanglichen und artistischen Talente vorführen und mit seinem Solo-Song als Drag Queen eroberte er endgültig die Herzen des Publikums.

In RAUMFAHRER spielt er mal humorvoll, mal als Wortkünstler, mal leidend, mal wütend die Figuren dieses Lausitz-Romans: Seine Verkörperung von Georg Baselitz lebt von großem Humor und auch sein Talent vor der Kamera kann er in dieser Inszenierung beweisen.

Torben Appels spezifische schauspielerische Ausstrahlung bewegte den Regisseur    Philipp Rosendahl dazu, in seiner Bühnenfassung DER GROSSE GATSBY eine extra Rolle für ihn zu entwickeln. Torben spielt Zelda, eine Figur, die angelehnt ist an die lebenshungrige und lange unterdrückte und später für verrückt erklärte Frau des Autors – Zelda Fitzgerald. Mit zahlreichen Songs und mit Poesie führt Torben Appel als Zelda durch diesen Abend, erzählt von den großen Utopien des amerikanischen Traums und vom Schmerz, wenn diese platzen. Vorstellung für Vorstellung setzt er große Kraft und seine emotionale Intelligenz daran, mit lyrischen Texten aus einer queeren Welt die Herzen des Publikums zu treffen.

Auch mit dem Mercutio in ROMEO UND JULIA erweist er sich als Identifikationsfigur für die Cottbuser Jugend. Die zwischen Unsicherheit und pubertärem Überdruck changierende, verrückte Energie Mercutios bekommt er dabei so gegriffen, dass sich die Jugendlichen in ihm wiedererkennen können. Und als getriebene, emphatisch leidende Titelfigur in DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER hat Torben Appel sich vollends einen Fan-Club erspielt. Sein Werther, der vor dem unglücklichen Leben in die unglückliche Liebe flieht, rast fast monologisch durch diese einstündige Inszenierung. Dieser Werther nimmt sich Raum für das Leid, er lebt es aus, mit Textmassen, mit Musik, mit Körpereinsatz, er sucht sich Verbündete im Publikum, er flirtet und umgarnt und zieht sich dann doch wieder ins Leid zurück.

Mit der Figur des Alan in EQUUS ist Torben Appel erneut eine Identifikationsfigur für jüngere Menschen gelungen. Der 17-jährige Alan ist psychisch instabil, kann nicht umgehen mit dem, was ihm in der Welt begegnet.

Die letzte Premiere ist gerade mal drei Wochen her, in DAS KRAFTWERK – EIN THEATERABEND ÜBER KOHLE, WASSER UND DIE EWIGKEIT spielt Torben Julius, den jungen Investor (mit Mutterkomplex), der Kohle aus der Kohle macht.

Du hast aber auch darüber hinaus Kolleg*innen in anderen Vorstellungen ersetzt, hast Schulen besucht und an theaterpädagogischen Workshops zu unseren Stücken teilgenommen, bei unzähligen Sonderveranstaltungen auf allen möglichen Bühnen sowie in Pferdekutschen gesungen und gespielt.

Ich finde es wirklich bemerkens- und bewundernswert, in welcher Art und Weise du dir immer wieder Fragen nach deiner Verantwortung als Ensemblemitglied am Staatstheater Cottbus machst. Ich weiß, dass du in den letzten Jahren privat, beruflich und gesundheitlich durch einige Höhen und Tiefen gegangen bist. Ich bin froh und stolz, dass ich dich bei einigen dieser Wege begleiten durfte.

Du bist dir dabei selbst treu geblieben, hast große Empathie und Professionalität bewiesen, warst immer verlässlich und oft genug verzaubernd. Da wir beide auch schon acht Premieren miteinander feierten, konnte ich schon einige kleinere Lobeshymnen auf dich halten und möchte deswegen hier andere zu Wort kommen lassen.

Ich habe die Regisseurinnen und Regisseure, die in den letzten Jahren mit dir arbeiten durften, so wie die Kolleg*innen, die mit dir auf der Bühne stehen gefragt, was sie an dir schätzen. Über dich wird gesagt:

„Torben ist ein feinsinniger Geist, der virtuos zwischen zartem und innigem Gefühl und großer physischer Kraft Theater zu spielen vermag. Von der Pandemie am Ende seines Studiums und am Anfang seiner Karriere lahmgelegt, hat Torben in den letzten zwei Jahren eine unvergleichliche Entwicklung zurückgelegt und sich und sein Theaterspiel von den lähmenden Ereignissen befreit und dabei die Menschen mitgerissen, die mit ihm arbeiten und die ihn auf der Bühne bewundern dürfen. Er weiß den Schmerz der Welt zu verwandeln in Poesie und das macht ihn zu dem einzigartigen, magnetisierenden Künstler, der er ist.“

„Ich kenne Torben nun schon seit über fünf Jahren und durfte schon drei Mal mit ihm zusammenarbeiten. Torben ist einer, der sich im Leben und in der Arbeit nicht mit dem einfachen Weg zufrieden gibt, der da, wo viele andere sich schon längst zufrieden gegeben hätten mit der schnelleren oder konfliktarmen Lösung, mit scheinbar unendlicher Ausdauer immer weiter sucht. Diskutiert, ausprobiert, fordert, radikal ehrlich bleibt, solange, bis es eben wirklich stimmt, oder die nächste Suche wartet. Ich wünsche Torben auch für die Zukunft, dass er weiterhin keine Kompromisse macht, auf der Bühne und im Leben.“

„Torbens Blick ist eine stille Explosion, sein Spiel mit Körper und Sprache entfaltet einen einzigartigen Sog, dem zu entkommen unmöglich ist. Er entwickelt durch sein Wesen eine unverwechselbare Schönheit, der man gar nicht entkommen will. Ein Phänomen, wie es selten in Erscheinung tritt. Ein wahrer Künstler.“

Fragt man deine Kolleg*innen aus dem Ensemble, was sie an dir schätzen, wird gelobt, dass sie sich auf der Bühne immer auf dich verlassen können. Sie schätzen deine professionelle und konzentrierte Art, bewundern deinen Umgang mit den eigenen Grenzen und der eigenen Sensibilität sowie die Fähigkeit, Ängste zu benennen, „Rückzug zu suchen und doch couragiert und mutig vorwärts zu stapfen und scheinbar unkompliziert mit einem ‚Halleluja‘ hervorzutreten.“

Ich will mit einem Zitat aus DER GROSSE GATSBY enden, in dem du die Zelda spielst und mich – wie du weißt – mit dieser Rolle wirklich immer wieder tief berührst. In „Gatsby“ ist die Rede von der „Asche, die (…) mit übernatürlicher Anstrengung sogar Menschen formt, die schemenhaft und schon zerbröselnd durch den Staub geistern“.

Diese Asche bist du für mich, Torben.

Ich weiß nicht, ob Sie, liebes Publikum, es wissen, aber es hat sich in den letzten zwei Jahren ein Torben-Appel-Fanclub gebildet, bestehend aus einigen jungen Menschen, die sogar schon Premieren-Kuchen gebacken haben und zu fast jeder seiner Vorstellungen kommen. Torben, wir sind alle stolze Mitglieder in deinem Fanclub. Und ich gratuliere dir von ganzen Herzen zu diesem Preis, den du wirklich verdient hast!

Laudatio von Franziska Benack                                                                                                           Co-Schauspieldirektorin und geschäftsführende Dramaturgin Schauspiel

 


Viktoria Feldhaus

Sonderpreis der Max Grünebaum-Stiftung 2023

Sehr geehrte Frau Newman, Frau Gumbel, verehrte Herren Peter und John Gumbel,  liebe Frau Bürgermeisterin Tzschoppe,  lieber Vorsitzender der Stadtverordneten-versammlung, Herr Drogla, liebe Vorsitzende der Grünebaum-Stiftung, Herr Prof. Stapperfend und Herr Gerards, liebe Vorsitzende des Kuratoriums, Frau Jordan, liebe Präsidentin der BTU, Frau Prof. Grande, meine sehr verehrten Damen und Herren,  liebe Frau Feldhaus,

Viktoria Feldhaus erhält heute den Sonderpreis der Max Grünebaum-Stiftung. Es ist mir eine Ehre, aus diesem Anlass über eine außergewöhnliche Frau sprechen zu können.

Normalerweise richten wir die Scheinwerfer auf die Künstlerinnen und Künstler, die auf der Bühne stehen. Heute aber richten wir unser Licht auch auf eine Mitarbeiterin, deren Wirkungskreis tief in der Welt des Theaters, jedoch abseits der Bühne angesiedelt ist.

Viktoria Feldhaus wurde 1994 in der pulsierenden Stadt Berlin geboren. Ihre berufliche Reise in die Kultur begann im Zeichen der Geisteswissenschaften, nachdem sie 2013 ihr Abitur abgeschlossen hatte. Sie entschied sich für ein Studium der italienischen und lateinischen Philologie sowie der allgemeinen und vergleichenden Literaturwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Denken Sie daran, wie viele von uns Mühe haben, das Wort „Philologie“ auszusprechen, und bewundern Sie dann, dass Viktoria Feldhaus nicht nur das Studium gemeistert, sondern es auch mit einer beeindruckenden Note von 1,4 abgeschlossen hat. Doch das war nur der Anfang einer Reise voller Höhepunkte.

Vor gerade einmal einer Woche hat Viktoria Feldhaus ihren bisher höchsten akademischen Gipfel erklommen, indem sie ihre berufsbegleitende Masterarbeit mit der Bestnote von 1,0 abgeschlossen hat. Eine perfekte 1,0 – das ist nicht nur eine Note, das ist ein Zeugnis ihrer unermüdlichen Hingabe, ihres Ehrgeizes und ihrer Liebe zur Wissenschaft.

Aber Frau Feldhaus Geschichte ist weit mehr als nur eine akademische Erfolgsgeschichte. Bereits während ihres Studiums betrat sie im Jahr 2014 die Bühne der Theaterwelt als Regieassistentin. In dieser Position wirkte sie im Hintergrund und half dabei, die Magie des Theaters zum Leben zu erwecken. Diese Rolle spielt hinter den Kulissen.

Eine entscheidende Wende in Viktoria Feldhaus Reise bahnte sich im Herbst 2019 an. Zu diesem Zeitpunkt gastierte sie als Regieassistentin in der Produktion „Zorro“ und „Wonder Woman“ am Staatstheater Cottbus. Es war diese Erfahrung an diesem Haus, die den Funken zündete und sie dazu inspirierte, sich auf die Position der Referentin für die kaufmännische Geschäftsführerin zu bewerben. Seit November 2021 bekleidet Frau Feldhaus dieses Amt.

In den letzten zwei Jahren hat Viktoria Feldhaus nicht nur das Geschehen auf der Bühne, sondern auch die Verwaltung und die Struktur der Stiftung maßgeblich bereichert. Sie spielte eine Schlüsselrolle bei der Einführung der Ombudsstelle, brachte unsere Stiftungsratsunterlagen auf ein nie zuvor erreichtes Niveau und wirkte maßgeblich an der Entwicklung der Compliance-Richtlinien mit. Ihre Fähigkeit, Brücken zwischen Kunst und Verwaltung zu schlagen, ist ein Geschenk, das die Welt des Theaters, vor allem des unsrigen, dringend benötigt.

Viktorias Feldhaus Antrieb ist bewundernswert. Ihr Wissensdurst und ihre Leidenschaft für ständige Weiterentwicklungen ist ansteckend. Sie hat nicht nur ein tiefes Verständnis für die Kunst, sondern auch außergewöhnliche Kommunikationsfähigkeiten. Sie ist nicht nur eine Denkerin, sondern auch eine mutige Sprecherin, immer auf eine respektvolle, aber bestimmte Art und Weise. Ihre Forderungen nach Transparenz, Gerechtigkeit und Offenheit sind mehr als nur Worte – sie sind ein lebendiges und gelebtes Credo, dem sie treu bleibt.

Wir stehen noch vor vielen Herausforderungen, aber ich bin zutiefst dankbar, dass wir Viktoria Feldhaus an unserer Seite haben. Ihr Engagement ist wie ein Leuchtturm, der uns durch stürmische See navigiert. Sie ist ein Ankerpunkt für unser Team.

Viktoria Feldhaus, Sie sind nicht nur eine Inspiration für uns alle, sondern auch eine unverzichtbare Kraft in unserem Team. Ihr Herz und Ihr Verstand sind die Geheimwaffe hinter unserem Erfolg. Wir freuen uns auf die unendlichen Möglichkeiten, die die Zukunft bereithält, und darauf, sie gemeinsam mit Ihnen zu erkunden.

Ich freue mich daher, dass Ihnen heute der Sonderpreis der Max Grünebaum-Stiftung verliehen wird. Herzlichen Glückwunsch zu dieser wohlverdienten Auszeichnung! Wir sind stolz darauf, sie in unserem Team zu haben. Lassen sie uns gemeinsam die Bühne des Lebens rocken und weiterhin das Haus mit Herz und Begeisterung erfüllen.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Frau Feldhaus,*

an dieser Stelle erlaube ich mir nun einen kleinen, persönlichen Nachklapp*. Als Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst und vor allem als Vorstandsmitglied der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus – Frankfurt (Oder), die die Rechts- und Trägerstruktur für das Museum sowie das Theater bildet, blicke auch ich auf zwei äußerst erfreuliche Jahre der Zusammenarbeit mit Viktoria Feldhaus zurück.

Zwei Jahre, in denen sie in ihrer Funktion als Referentin der kaufmännischen Geschäftsführerin unermüdlich dafür gearbeitet, teilweise geradezu dafür gekämpft hat, Leitfäden bindend zu machen, die die ethische Grundlage für die Zusammenarbeit von mehr als 400 in der Stiftung arbeitenden Menschen festschreibt.

Dies gelingt Viktoria Feldhaus, indem sie unermüdlich Brücken zwischen den künstlerischen Akteur*innen der Stiftung und den für die Öffentlichkeit unsichtbaren Abteilungen im Museum und im Theater herstellt. Hierzu bedarf es viel Wissen und vor allem braucht es eine selten gewordenen Eigenschaft: Es bedarf einer klaren Haltung, nicht nur in fachlichen Fragen, sondern vor allem auch in menschlichen, sozialen und beizeiten auch politischen Belangen.

Mit einer außergewöhnlichen Mischung aus Fingerspitzengefühl, Empathie und Rückgrat gewürzt mit einer Prise Coolness, viel Intelligenz und Energie steht Viktoria Feldhaus für viele Brückenschläge zwischen Menschen und Bedingungen vor und hinter der Bühne ebenso wie für die Verknüpfung des Museumsraums und dem dahinter.

Es freut mich daher sehr, dass die Max Grünebaum-Stiftung heute eine Person auszeichnet, die in einem Bereich des kunstinstitutionellen Geschehens arbeitet, der abseits des Rampenlichts und oft jenseits der öffentlichen Wahrnehmung angesiedelt ist. Aber ohne die Arbeit von Abteilungen wie Verwaltung, Technik und Kommunikation bleiben Bühnen und Museumswände leer. Daher steht die Vergabe des Preises auch für einen punktuellen, jedoch wichtigen Perspektivwechsel. Ich freue mich natürlich auch darüber, dass jener Sonderpreis an jemanden geht, der zwischen Theater und Museum agiert und dessen Ansinnen auch hier immer auf Vernetzungen abzielt.

Liebe Frau Feldhaus, auch ich gratuliere Ihnen von Herzen zum verdienten Erhalt des Sonderpreises der Max Grünebaum-Stiftung.

 Laudatio von Iris Dönicke, Kaufmännische Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder)

* Gehalten von Ulrike Kremeier, Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst und Vorstandsmitglied der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder)


Dr.-Ing. Daniela Schob

Max-Grünebaum-Preis der BTU Cottbus-Senftenberg für herausragende wissenschaftliche Leistungen 2023

Daniela Schob Preisträgerin BTU

Daniela Schob Preisträgerin BTU | Foto: Philipp Maasch

Für den diesjährigen Max-Grünebaum- Preis wurde Frau Dr.-Ing. Daniela Schob vorgeschlagen und es ist mir eine Ehre und Freude, die Preisträgerin, ihre Dissertation und ihr eindrucksvolles Engagement kurz vorzustellen.

Mit Frau Schob zeichnen wir eine „hardcore“ Ingenieurin aus. Sie startete 2005 mit einer Ausbildung zur Industriemechanikerin beim Bergbau- und Energieunternehmen Vattenfall, die sie erfolgreich und vorfristig abschloss. Nach kurzer Berufstätigkeit folgte die Entscheidung für ein Maschinenbau Studium und in Regelstudienzeit absolvierte sie erst ein Bachelorstudium und dann ein Masterstudium, das sie mit Auszeichnung beendete. Kein Wunder, dass Prof. Ziegenhorn, Leiter des Forschungsgebietes Mechanik der Werkstoffe, versuchte, die so engagierte und talentierte Absolventin als Nachwuchswissenschaftlerin in sein Team zu holen. Mit Erfolg und – davon bin ich überzeugt – mit großem beidseitigem Gewinn. Frau Schob war ab 2015 in verschiedenen Drittmittel-finanzierten Forschungsprojekten tätig, die sich mit der Simulation des Materialverhaltens eines additiv gefertigten Gradientenwerkstoffes und mit der Entwicklung eines hochleistungs- und leichtgewichtigen Graphen Tanks für die Speicherung von Wasserstoff beschäftigten.

In diesem Forschungsumfeld entstanden die Forschungsfragen und -ansätze für ihre Doktorarbeit, die sie am 5.12. des vergangenen Jahres verteidigte und für die sie das Prädikat „Mit Auszeichnung – summa cum laude“ erhielt.

Ich werde den Titel der Arbeit jetzt einmal vorständig nennen: Experimentelle Untersuchungen und numerische Simulation des Material- und Schädigungsverhaltens von 3d gedrucktem Polyamid 12 unter quasistatischer und zyklischer Beanspruchung.

Was forschende Ingenieure eben heutzutage so forschen … Gestatten Sie mir, gänzlich laienhaft, eine gewisse Einordnung zu versuchen:

Die Forschungen von Frau Dr. Schob sind im Kontext von additiven Verfahren angesiedelt. Additive Verfahren werden auch als 3D-Druck bezeichnet. Es sind Verfahren, die sich grundsätzlich von bisherigen Fertigungsmethoden in Forschung und Industrie unterscheiden.

Bauteile werden Schicht für Schicht aufgebaut und entstehen nicht wie bei herkömmlichen Verfahren durch Abtrag von Material (zum Beispiel durch fräsende Bearbeitung). Dadurch ergibt sich eine enorme Flexibilität und Designfreiheit, es lassen sich Formen herstellen, die mit herkömmlichen Methoden z.B. beim Metallguss niemals hergestellt werden könnten. Grundsätzlich lassen sich dafür sehr viele Materialien verwenden, am häufigsten werden bisher Metalle und Polymere genutzt.

Frau Schob hat zugleich Grundlagenforschung betrieben und anwendungsorientierte Lösungen überprüft. Eines der wichtigsten Instrumente der Ingenieurwissenschaften heute ist die Simulation: man versucht zum Beispiel, Eigenschaften des Materials und seiner denkbaren Belastung unter diversen Anwendungsbedingungen mathematisch möglichst korrekt abzubilden und dadurch die Nutzung möglichst realitätsnah zu simulieren. Aber woher weiß man, ob ein solches mathematisches Modell korrekt ist und das Material den Belastungen – egal ob beispielsweise in einem Wasserstofftank, in Maschinen oder als Lenker eines Fahrrades – in der Praxis wirklich hält, was es verspricht? Die Konsequenzen eines falschen Modells können schwerwiegend sein!

Deshalb hat Frau Schob am Anfang diverse experimentelle Untersuchungen gemacht, um das Verhalten des Materials unter Belastungen zu messen. Experimentell heißt: Forschungsfragen werden Schritt für Schritt mit geeigneten Methoden überprüft. Als Material wurde ein thermoplastischer Kunststoff verwendet, ein Polymer. Polyamid wird aktuell am häufigsten im 3d-Druck verwendet. Nach der Belastung und Beanspruchung des Materials (mit Druck, Zug und anderen Qualen) hat Frau Schob nach möglichen Ermüdungs- und anderen Schäden gesucht: mittels Rasterelektronenmikroskopie, Röntgen und Computertomographie. So sieht man Veränderungen auch auf einer mikrostrukturellen Ebene.

Der zweite Schritt war dann, ein geeignetes mathematisches Modell zu finden bzw. für das Polyamid anzupassen. Dafür braucht es komplexe nichtlineare Differential-gleichungen und lange Phasen der mathematischen Optimierung und Prüfung. Und als das geschafft war, musste Frau Schob ihr mathematisches Modell erneut in der Praxis überprüfen.

Die wissenschaftliche Bedeutung der Forschungsergebnisse von Frau Schob zeigt sich auch in den vielzähligen Publikationen, die sie nach wissenschaftlicher Begutachtung veröffentlichen konnte. Ein Gutachter der Dissertation schreibt: „Die beantworteten Fragestellungen sind hochaktuell und bieten zahlreiche Anregungen für die Bearbeitung ähnlicher ingenieurwissenschaftlicher Aufgabenstellungen.“

Frau Schob hat die Auswahlkommission jedoch nicht nur mit ihrer wissenschaftlichen Leistung überzeugt, sondern auch mit ihrem sozialen und ehrenamtlichen Engagement beeindruckt.

Frau Schob hat sich schon als Studentin eingebracht bei Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Tür oder dem Shell Eco Marathon auf dem Lausitzring. Sie hat im Verein Deutscher Ingenieure (VDI) im Bundesvorstand der Studenten und Jungingenieure mitgewirkt und 2017 den 1. deutschlandweiten VDI Doktorandentag an der BTU Cottbus Senftenberg organisiert.

Frau Dr. Schob hielt regelmäßige Vorlesungen in der Kinderuni der BTU und unterstützt Kinder als Nachhilfelehrerin im Rahmen eines Schülercamps in den Herbstferien.

Ich bin überzeugt, dass Frau Schob in ganz besonderer Weise dem Stiftungsgedanken entspricht und freue mich, dass sie in diesem Jahr mit dem Max-Grünebaum Preis ausgezeichnet wird.

Herzlichen Glückwunsch! Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute auf dem nächsten Schritt Ihrer akademischen Karriere und hoffe, Sie bleiben der BTU als Wissenschaftlerin verbunden.

Laudatio von Prof. Dr. p. h. habil. Gesine Grande, Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg